Wissenswertes rund ums Dach
Dacharten
- Steildächer sind Dächer mit einer Neigung von mehr als 20° (3° bis 20° nennt man flach geneigt). Es gibt bei der Dachform und der Dacheindeckung zahlreiche Unterschiede. Steildächer sind aufgrund der Neigung bereits regendicht, ohne dass die Dachfläche tatsächlich wasserdicht sein muss. Beim Aufbau von Steildächern unterscheidet man Warmdächer und Kaltdächer. Bei der Dacheindeckung werden meist Dachziegel oder Dachsteine verwendet.
- Flachdächer sind Dächer mit einer Neigung von unter 5 Grad, welche an mehreren Stellen in der Dachfläche entwässert werden. Oft begrenzt eine Attika die Flachdachfläche. Typische Materialien zur Abdichtung von Flachdächern sind Bitumen-Schweißbahn, Kunststoffdach- und Dichtungsbahnen, EPDM-Dichtungsbahnen aus Kautschuk oder Flüssigkunststoffe. Außer den genannten Abdichtungen sind auch Dacheindeckungen in Zink oder Edelstahl möglich. Flachdächer werden als Warm-, Kalt- oder Umkehrdach ausgeführt.
Dachformen Steildach
- Satteldach: Ein Satteldach ist die klassische, am häufigsten anzutreffende Dachform. Es besteht aus zwei entgegengesetzt geneigten Dachflächen, die sich an der höchsten, waagrechten Kante, dem Dachfirst, treffen. Der Grund für das häufige Vorkommen ist der einfache Aufbau des Dachstuhls und die rechtwinklige Form der Dachflächen. Damit entfallen Details, die einen hohen Arbeitsaufwand erfordern und anfällig für Einlaufschäden sind.
- Walmdach: Das Walmdach ist eine Variante des Satteldachs. Allerdings hat ein Walmdach nicht nur auf der Traufseite, sondern auch auf der Giebelseite (kürzere Hausseite) geneigte Dachflächen. Sie werden als Walm bezeichnet. Ein vollständiger Walm ersetzt den Giebel, das Dach hat also an allen vier Seiten Schrägen. Ein Walmdach hat aber auf jeden Fall auch einen Dachfirst, sonst wäre es ein Pyramiden- oder Zeltdach.
- Krüppelwalmdach: Als Krüppelwalmdach bezeichnet man eine Dachkonstruktion bei der im Unterschied zum Walmdach die Schräge an einer oder beiden Giebelseiten lediglich teilweise angelegt ist. Es bleibt also ein trapezförmiger Restgiebel erhalten, auf den die Dachfläche aufgelagert ist. Meist wird man die Fläche so anlegen, dass sie etwa die Hälfte der seitlichen Schrägen erreicht. Das Minimum dagegen liegt bei etwa einem Drittel und das Maximum bei etwa drei Vierteln Entsprechung zu den seitlichen Dachflächen.
- Pultdach: Ein Pultdach ist ein Dach mit nur einer geneigten Dachfläche. Die untere Kante bildet die Dachtraufe, die obere den Dachfirst. Zu beiden Seiten befinden sich die Ortgänge.
- Zeltdach: Ein Zeltdach als Dach-Bauform ist gekennzeichnet durch mehrere (mindestens drei) gegeneinander geneigte Dachflächen, die in eine Spitze zusammenlaufen. Beispiele dafür sind Dächer auf Türmen. Diese Dachform wird fast ausschließlich für gleichseitige, drei- oder mehreckige Häuser verwendet.
- Mansarddach: Bei dieser Dachkonstruktion weisen die Dachflächen einen Knick auf, so dass das Dach im unteren Bereich steiler ist als oben. Unter dem Dach entsteht so ein zusätzlicher Wohnraum für eine oder mehrere Mansarden.
- Tonnendach: Ein Tonnendach ist gewölbt wie eine halbe liegende Tonne. Diese Dachform ist eher selten, sie wird gelegentlich für Dächer von Industriebauten verwendet.
- Bogendach: Ein Bogendach ist eine Dachform, die ähnlich dem Tonnendach ist, jedoch im Gegensatz zu diesem weniger gewölbt ist. Es wird meistens aus einem gebogenen Blech hergestellt.
Dachdeckungen Steildach
- Dachstein / Betondachstein: Geformte Steine, meist aus Zement bestehend, welche zur Eindeckung geneigter Dachflächen dienen, als Dacheindeckungsmaterial zu den Hartdeckstoffen gehörend
- Tondachziegel: Keramische Bauelemente zum Eindecken von geneigten Dachflächen, als Dacheindeckungsmaterial zu den Hartdeckstoffen gehörend.
Dachabdichtungen Flachdach
- Bitumen-Schweißbahn beidseitig mit Bitumen beschichtetes Trägermaterial, zum Beispiel Glas- oder Kunststoffvlies. Zum Verlegen wird das Bitumen mittels Propangasbrenner erwärmt, so dass mehrere Bahnen überlappend miteinander wasserdicht verschweißt werden können.
- Kunststoffdach- und Dichtungsbahnen mit Bitumen bzw. Polymerbitumen getränkten Trägerschicht, beidseitigen Deckschichten aus Bitumen bzw. Polymerbitumen und einer beidseitigen Besandung oder einer unterseitigen Besandung und oberseitigen Beschieferung. Die Trägerschicht kann ein Glasfaservlies, ein Polyestervlies oder ein Jutegewebe sein. Unterseitig keine Klebeschicht, so dass sie nicht durch Erhitzen direkt verschweißt werden, sondern je nach Anwendung wie eine Dachpappe lose aufgelegt bzw. genagelt oder im Gießverfahren mittels Heißbitumenklebemasse vollflächig mit dem Untergrund verklebt werden.
- Dachdichtungsbahnen können auch für die Abdichtung von erdberührten Außenwänden und Nassräumen verwendet werden.
- EPDM-Dichtungsbahnen folienförmiger Baustoff aus Ethylen-Propylen-Dien-(Monomer)-Kautschuk, welcher seit Anfang der 1960er Jahre verwendet wird.
- Entweder lose verlegt, mit einer Auflast aus Kies nach Vorschrift, mittels Kontaktkleber vollflächig verklebt, oder mechanische Befestigung mittels Nahtband und Nahtfügung.
- Gründach Die Dachbegrünung ist eine immer beliebtere Form der ökologischen Bauwerksbegrünung. Hier werden auf die eigentliche Dachabdichtung Substrate und Sedumsprossen aufgebracht, welche dann die gewünschte Vegetation entwickeln.
Ziegel- und Dachsteinformen
- Biberschwanz: Der Biberschwanz ist ein flacher, an der Unterkante oft halbrund geformter Dachziegel. Seine Form erinnert insofern an den Schwanz des namensgebenden Tieres, als er in einer Rundung endet und in der Mitte durch einen leicht erhobenen Strich längs halbiert ist. Nahe der oberen Kante besitzt der Biberschwanz einen Vorsprung, mit dem er an der Dachlatte eingehängt wird. Neben der oben genannten halbrunden Ausformung der Unterkante kommen Biberschwanzziegel traditionell auch in zahlreichen anderen Varianten vor, z. B. mit Segmentbogen, mit geradem Abschluss, geschweift oder spitz zulaufend.
- Falzziegel allgemeine Bezeichnung für Dachziegel, die eine Verfalzung aufweisen und entweder nur an den Seiten oder an den Seiten und Kopfenden mit einfachen oder mehrfachen Falzen ineinandergreifen. Der wichtigste Teil der Verfalzungstechnik stellt das Vierziegeleck dar, der Punkt, wo vier Dachziegel aufeinanderstoßen. Durch die Verfalzung ergibt sich gegenüber unverfalzten Dachziegeln ein geringeres Gewicht pro qm Dach. Bei unverfalzten Dachziegeln kann die Abdichtung an der Stoßstelle nur durch Doppeldeckung erreicht werden. Die Falze ermöglichen durch das geringere Gewicht eine leichtere Dachunterkonstruktion und bieten besseren Schutz gegen Regen, Schnee und Staub bei ausreichender Dachentlüftung.
- Doppelmuldenfalzziegel: Ein Falzziegel mit einer durchgehenden Mittelrippe, so daß zwei Mulden entstehen.
- Mönch und Nonne: Unter Mönch und Nonne versteht man eine Art von Dachziegeln in Form einer der Länge nach halbierten Röhre. Die Hälften werden zuerst mit der Rundung nach unten dicht aneinander auf das Dach gelegt. Darüber wird eine zweite Lage mit der Rundung nach oben hin gelegt. Dadurch entsteht ein Verbund. Die Ziegel der unteren Schicht heißen Nonnen, die oberen Mönche. Diese Form der Dachdeckung stammt aus dem altrömischen Kulturraum und man findet sie heute vor allem an sehr alten Gebäuden, besonders an Klöstern im mediterranen Raum. Über die Namensherkunft wird gern spekuliert.
- Flachdachziegel/Flachdachpfanne: Ein speziell für flachgeneigte Dächer, mit Dachneigungen zwischen 15° und 25°, entwickelter Dachziegel.
Sonderziegel:
- Firstziegel = Gratziegel Besonders geformter Ziegel zur sicheren Abdeckung von Firsten und Graten in Trocken- oder Mörtelverlegung.
- Ortgangziegel ein Kantenziegel mit einem senkrechten Seitenlappen zur Eindeckung der Giebelkanten rechtwinkliger Dachflächen.
- Durchgangsziegel: Flächenformziegel, der in der Mitte eine Öffnung mit hochgezogenem Rand aufweist, durch welche Bauteile anderer Gewerke wie Rohre etc. geführt werden können. Bsp. Sanitärdurchgangsziegel, Antennendurchgangsziegel, Abgasschalotte.
- Anfangsziegel: Kurzbezeichnung für einen besonderen Formdachziegel, z.B. Firstanfangsziegel.
- Lüfterziegel: Ein Flächenformziegel zur Be- und Entlüftung von Dachräumen, wenn der Durchgang durch den porigen Dachziegel und die Fugen nicht ausreicht.
- Feierabendziegel: Wenn die Ziegelmacher früherer Zeit vor Feierabend den letzten Ziegel strichen, dann ritzten sie in den weichen Ton oft Ornamente, Jahreszahlen, Zeichen oder Texte. Auf einigensehr alten Dächern liegen auch heute noch solche sogenannten "Feierabendziegel".
Ziegeloberflächen
- Engoben sind bei ca. 1070°C in die Oberfläche des Dachziegels eingebrannte Farbschlämmen, die bei normaler Beanspruchung riß-, abrieb- und kratzfest sind.
- Glasur = glasartiger Überzug für Dachziegel. Die Glasurschicht, ca. 0,15 - 0,4 mm dick, dient der Abdichtung und der Oberflächenveredelung des Dachziegels, um ihr Härte, Glätte und Farbe zu geben.
Fachbegriffe
- Anfallspunkt: Ist ein Punkt der Firstlinie an dem drei oder mehr Dachflächen zusammenstoßen.
- Leistungsverzeichnis (LV): Übersicht über alle zu erbringenden Leistungen, inkl. detaillierter Angaben zu verwendeten Materialien, DIN-Normen und Ausführungsvorschriften.
- Konterlattung: Wird über der Unterkonstruktion zur Hinterlüftung der Dachziegel auf Sparren bzw. Schalung aufgenagelt. Auf dieser werden die Dachlatten befestigt. Nur durch Konterlatten kann ausreichend strömungstechnisch wirksamer Raum für die Luftführung zwischen Dachziegeln und Unterkonstruktion geschaffen werden.
- Dachlattung: Ist nach den Vorschriften des Dachdecker- bzw. Zimmererhandwerks vorzunehmen. In Zweifelsfällen Werksauskunft einholen. Lattenquerschnitt mindestens 3 x 5 cm.
- Belüftung: Nach den Fachregeln müssen Ziegeldächer ausreichend be- und entlüftet werden, unterschiedlich je nach Dachgröße, -form, -lage, -neigung, -ausbau sowie Sparrenlänge.
- Unterspannbahn: Diffusionsoffene Unterdeckbahn (atmungsaktive Propylenfolie) für die Regensicherheit der Steildacheindeckung.
- Als Dachfirst (kurz First), bezeichnet man die obere Schnittkante von zwei Dachflächen, welche meist waagerecht verläuft. Bei gewölbten und runden, tonnenförmigen Dachkonstruktionen verläuft der First am Scheitelpunkt des Bogens.
- Der Ausdruck Grat (verwandt mit Gräte, vgl. Rückgrat) bezeichnet eine Kante am Dach, an der zwei Dachflächen aufeinandertreffen, die zusammen eine Außenecke bilden. Der Dachfirst ist ein waagrechter Grat. Siehe auch Kehle.
- Der Giebel ist eine meist dreieckige Wand, die die Fläche zwischen Außenwand und Dach eines Bauwerkes schließt. Bei einem Satteldach ist diese Fläche dreieckig. Auch die Wandfläche unter einem Walm wird als Giebel bezeichnet. An den Giebeln wurden in mittelalterlicher Zeit und bereits davor sogenannte Neidköpfe angebracht, um durch deren fratzenhaftes Aussehen, böse Geister abzuhalten. Beim Niedersachsenhaus trug die Giebelspitze in Holz gearbeitete gekreuzte Pferdeköpfe im Stil des Sachsenross.
- Der Ortgang, auch Ort genannt, ist die seitliche Kante am geneigten Dach, die den Giebel eines Gebäudes nach oben begrenzt. Der Ortgang verbindet Dachtraufe und Dachfirst miteinander.
- Als Dachtraufe, kurz Traufe, bezeichnet man die Tropfkante am Dach eines Gebäudes. Hier fließt während eines Regens das gesammelte Wasser der Dachfläche ab, an der Traufe befindet sich daher meist eine Regenrinne. Die Länge der Traufe wird als Dachflächenbreite bezeichnet. Die Traufe begrenzt eine geneigte Dachfläche nach unten - die obere Begrenzung ist der Dachfirst. Die seitlichen Begrenzungen heißen Ortgang.
- Eine Dachgaube, kurz Gaube, vereinzelt auch Dachgaupe genannt, ist ein Dachaufbau im geneigten Dach eines Gebäudes. Die Dachgaube dient zur Belichtung und Belüftung der Dachräume. Zu diesem Zweck befinden sich in den Gauben von Wohngebäuden im Allgemeinen Fenster. Gleichzeitig vergrößert eine Gaube den nutzbaren Raum im Dachgeschoss. Die Stirnseite der Dachgaube kann in der Flucht (der Verlängerung) der darunter liegenden Außenwand liegen, ist jedoch meist von der Dachtraufe des Hauptdaches in Richtung dessen Dachfirstes zurückgesetzt. Während in historischen Dachgauben nur die parallel zu First und Dachtraufe liegende Stirnseite verglast war, werden heute vereinzelt auch die seitlichen Flächen der Gaube, die beiden (in der Regel senkrechten) Gaubenwangen verglast.
- Als Kehle bezeichnet man eine Kante am Dach, an der zwei Dachflächen aufeinandertreffen, die zusammen eine Innenecke bilden. Siehe auch Grat.
- Die Dachneigung bezeichnet das Gefälle oder die Steilheit einer Dachfläche. Sie wird in der Regel als Winkel in Grad angegeben, gelegentlich auch in Prozent, nur selten als Zahlenverhältnis. Je nach Dachneigung bezeichnet man Dächer als Flachdach, flachgeneigtes Dach oder Steildach. In Bebauungsplänen finden sich neben Festsetzungen zur vorgeschriebenen Dachform oft auch solche zur Dachneigung.
- Trockenverlegung von Firsten und Graten bezeichnet die moderne Abdeckung zusammenlaufender Dachflächen mittels Universal-Lattenhaltern, Alu-Trockenfirstband, Blei-Trockengratband, Alu-Firstziegelklammern, -Schraubnägeln, etc. Sie garantiert jahrzehntelange Wartungsfreiheit, keine Spannungsrisse, kein Nachmörteln, kein Verschmutzen der Dachflächen, Dachrinnen, etc. im Gegensatz zurNaßverlegung mit Dachdecker-Fertigmörtel.
- Fachregeln des Dachdecker-, Zimmerer- und Klempnerhandwerks sind bei Dachdeckerarbeiten jeglicher Art zu berücksichtigen. Aufgestellt vom ZVDH (Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks).
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Eine Dampfsperre ist eine wasserdampfundurchlässige Schicht, die an der Innenseite einer raumseitigen Wärmedämmung / Innendämmung angebracht wird, um eine Durchfeuchtung der Dämmschicht durch Diffusion von Wasserdampf zu verhindern. Je nach Höhe des Dampfdiffusionskoeffizient unterscheidet man Dampfsperren (über 100 m Luftschicht) und Dampfbremsen (unter 100 m Luftschicht). Wirkliche Sperren sind nur Metall (Alu oder Kupferfolien) und Glas. Eine Dampfsperre (oder -bremse) hat mit dem Raumklima nur wenig zu tun. Sie muss in erster Linie Bauteile und Konstruktionen vor Feuchtigkeit schützen.
Anmerkung: Eine nicht sachgemäß eingebaute Dampfsperre verursacht eine Durchfeuchtung von innen. Warme Innenraumluft wandert hinter die Dämmung, kühlt dort ab, und die in der Luft enthaltene Feuchtigkeit schlägt sich nieder (Kondensation, Taupunkt). Die Dampfsperre wird an der "warmen" Innenseite der Dämmung aufgebracht und muss luftdicht ausgeführt sein. Schon wenige undichte Stellen (z.B. Kabeldurchlässe, Steckdosen, ...) machen eine Dampfsperre wirkungslos. Schimmel, Hausschwamm sind mögliche Folgen einer dauernden Durchfeuchtung. - Der Ausdruck Drempel/Kniestock bezeichnetim Bauwesen den im Dachgeschoss über den Fußboden hinausragenden Teil der Außenmauern bis zum Dachansatz.
- Dachstuhl ist der tragende Teil eines Daches, seine Tragkonstruktion. Beim hölzernen Dach ist er der gesamte Aufbau, der für das Tragen der Sparren notwendig ist. Mit Dachstuhl können Dachkonstruktionen aus unterschiedlichen Materialien angesprochen sein, häufig sind Bauteile und Konstruktionen aus Holz gemeint.
- Eindeckrahmen: Zur Abdichtung des Übergangs zwischen Fenster und Dach ist für jedes Dachwohnfenster ein Eindeckrahmen erforderlich. Er leitet das von der Dachfläche herabfließende Wasser seitlich am Fenster vorbei und sorgt für eine sichere Abdichtung, durch die weder Wasser noch Staub oder Flugschnee ins Dach eindringen können.
- Ein Kaltdach ist zweischaliges, belüftetes Flachdach. Über der Deckenkonstruktion mit Dampfsperre und Wärmedämmung befindet sich zunächst ein Zwischenraum, durch den die Luft zirkulieren kann. Dann erst folgt eine Abdichtungsschicht, die in der Regel mit einer Kiesschüttung beschwert ist. Durch die zirkulierende Luft kann Kondensationsfeuchtigkeit besser abtrocknen. Das Kaltdach ist jedoch gegenüber dem Warmdach aufwendiger in der Herstellung.
- Umkehrdach ist die Bezeichnung für einen unbelüfteten Flachdachaufbau, der im Gegensatz zum konventionellen Flachdach eine völlig andere Reihenfolge seiner Schichten aufweist. Die Dämmung liegt oberhalb der Dachhaut und ist somit dem Regen und Niederschlag direkt ausgesetzt. Es kommen daher nur Dämmstoffe in Betracht, die wasserunempfindlich sind und kein Wasser aufnehmen wie Schaumglas oder exdrudiertes Polystyrol. Eine Auflast wie etwa Gehwegplatten oder eine Kiesschüttung auf der Dämmung ist unbedingt erforderlich, um den Windlasten gerecht zu werden. Tauwasserbildung ist bei diesem Aufbau so gut wie ausgeschlossen. Des Weiteren ist im Sanierungsbereich dieser Aufbau sehr sinnvoll, da die eventuell fehlende und mangelhafte Wäremdämmung direkt auf die vorhandene Flachdachabdichtung aufgebracht werden kann.
- Mit Warmdach bezeichnet man eine Art des Flachdaches, bei der zwischen Dachhaut, Wärmedämmung und tragender Decke keine Belüftungsschicht liegt. Es handelt sich somit um ein einschaliges, unbelüftetes Flachdach, die Dachkonstruktion bildet in sich ein Verbundelement. Ein Warmdach besteht aus eine Vielzahl von Schichten. Es ist daher unbedingt nötig, dass ein Flachdach fachmännisch hergestellt wird, um Bauschäden zu vermeiden.
- Eine Dachrinne (auch Regenrinne, Gehänge) ist eine Sammelrinne, die das von der Dacheindeckung ablaufende Regenwasser an der Dachtraufe sammelt, und über ein Fallrohr ableitet. Die Dachrinne ist Teil der Dachentwässerung.
- Als Dachhaut wird in Architektur und Bauwesen der Teil eines Daches bezeichnet, der vor der Witterung schützt und insofern das Gegenstück zur Dachkonstruktion, dem tragenden Teil, bildet.
- Dacheindeckung: Schutz vor eindringendem Wasser bei Steildächern.
- Dachabdichtung: Schutz vor eindringendem Wasser bei Flachdächern.